Die glückliche Familie lebte in einem Eisenbahnwagen, den
man in eine Sackgasse geschoben hatte,
dessen Fenster lange vor dem Erdbeben zerstört waren,
als die Erde sich noch nicht bewegte,
wenn auch sie sich um die Sonne drehte.
Welche Pläne haben Sie?, fragte der Reporter,
als die Glockenklänge der hl. Wunden–Christi–Kirche
in der Ferne hallten
und der selbst gebrannte Schnaps mit den eingelegten sauren
Gurken vor dem Hintergrund des ausgeblichenen Vorhangs
ein wunderbares Stillleben bildete, auf dem ansonsten leeren Tisch
die behaarten Hände des Hausherrn wie gewaltige Spinnen
nervös hin und her liefen, während sein Blick der Fliege folgte,
die in den Waggon eingedrungen war, um dem selbstvergessen
Hingegebenen neue, einmalige Wege zu ebnen, irgendwelche
neue Gedanken zu übermitteln mit undeutbaren Bahnen.
Den synchronen Kopfbewegungen der Großfamilie,
die dank dem Eisenbahnwagen der Katastrophe entronnen
war, konnte man entnehmen, dass der Tanz der Fliege
sie glücklich machte:
Die Großmutter,
die sich bewegungslos an die gewaltige Kiste mit der
humanitären Hilfe lehnte,
die Mutter
mit gefälligen Handbewegungen,
an einem Ende der Sitzbank die Ehefrau, auf dem Kopf die
Brautschleier wegen des feierlichen Anlasses,
und eine Heerschar von Kindern,
neben der Mutter aufgereiht wie Auslassungspunkte …
Schließlich wurde der Waggon leicht gerüttelt, als die Jahre ins
Land gingen und der Ausblick aus dem kaputten Fenster anfing
sich zu ändern. Das fiel sogar dem Reporter auf, dessen
Augen mit dem fort schreitenden Alter deutlich
schwächer geworden waren.
Los geht’s, sagte der Hausherr vieldeutig und führte das Glas,
das womöglich schon vor Jahren mit Schnaps gefüllt worden
war, an die Lippen.
Los geht’s, wiederholte die vielköpfige Familie
und trennte dabei die Blicke nicht vom wilden Tanz der Fliege.
Los geht’s, sagte der Reporter, sprang auf, küsste zum
Abschied die Großmutter auf die uralte Stirn, griff
nach dem Gurkenglas auf dem Tisch und sprang
just in dem Augenblick hinaus,
als der Waggon an Fahrt zunehmend
fortfahren würde da zu bleiben,
wo er stand.
Übersetzt von Raffi Kantian