Wie ein Strom aus geschmolzenem Blei fließt es durch die Wüste,
wo dicht und üppig die Schmerzen wachsen,
erstaunlich frisch die Dornenkronen.
Und das Grün ist schon müde
und schafft es nicht, der jäh erschrockenen Eidechse
hinterherzulaufen und ihre Haut zu berühren,
indes ist der Sand über alle Maßen
unfruchtbar, so unfruchtbar wie die Stunden und die Minuten…
Langsam, sich windend fließt der Strom, schwarz wie die Sünde,
und ihm, der so warm ist,
entsteigt der bittere Dunst der langsamen Träume,
aber der Duft ist unendlich süß, betörend,
und wenn du ihn einatmest,
umringen Geister dich,
umnachtete Frauen laufen ans Ufer und Greise, die nicht altern,
und Kinder, die nicht wachsen…
In wenigen Minuten verflüchtigen sie sich und verschwinden,
und nur das Weinen bleibt in der Luft…
Und die Tränen senken sich wie Tau hinab,
und die Schmerzen nehmen zu, schießen ins Kraut,
und die Dornen der Krone ragen spitzer heraus,
und das Grün wird kräftiger
wie das kochende Gift
der im trockenen, verschwörerischen Schoß der Wüste
sich versteckenden dolchähnlichen Schlange…
Langsam, sich windend fließt der Strom
in meinen Adern.
Übersetzt von Raffi Kantian